„Ich und die Anderen“ von Christoph Mathoy eröffnet

Die Ausstellung "Ich und die Anderen" von Christoph Mathoy ist noch bis 5. April 2025 in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst zusehen. Der Künstler aus Ried im Oberinntal beschäftigt sich aktuell mit dem „Mensch im Zeitalter der digitalen Vernetzung“. In seiner Schau zeigt er unter anderem realistisch gemalte und ins Unheimliche aufgelöste Körperbilder.


Die Städtische Galerie Theodor von Hörmann in Imst zeigt in der aktuellen Ausstellung bis einschließlich 5. April 2025 unter dem Titel "Ich und die Anderen“ insgesamt 45 Werke von Christoph Mathoy. Der Künstler aus Ried im Oberinntal beschäftigt sich aktuell mit den Folgen der ständigen Verfügbarkeit und der Vernetzung. Unser Alltag wird immer mehr von schnell konsumierten Bildern, Videos und Medien beherrscht. Jederzeit vernetzt, in ständiger Konkurrenz mit quasi allem und jedem. So leben wir aktuell unser Leben zwischen Realität und Virtualität. Das Selfie gehört dazu, geschönte, unfassbar umfangreiche Bildwelten ebenso. In seinen Bildern spiegelt er den Betrachter:innen eine Welt, die von Schönheitswahn, verzerrter Körperwahrnehmung und Like-Kultur geprägt ist. Ein Selbstporträt des Künstlers eröffnet die Ausstellung im Foyer. Auch Bezüge zum aktuellen Weltgeschehen rund um Donald Trump oder Elon Musk fließen in seine Werke und sind in der Ausstellung zu sehen.

Ich versuche, konkrete Bilder aus dem Zusammenhang der digitalen Bilderflut (das einzelne Bild ist hier schon lange bedeutungslos - die Masse macht die Bedeutung) zu nehmen, als Motiv für meine klassisch gemalten self(ie) Portraits, und sie durch eine andere klassische Art der Bildproduktion und Präsentation neu zu kontextualisieren und so dem einzelnen Bild seine Bedeutung wiederzugeben“, so Christoph Mathoy.

Dokumentarmaler der Umbruchperiode

Die Ausstellung wurde am 23. Jänner mit einer Vernissage eröffnet. In Vertretung für die kurzfristig entschuldigte Kulturreferentin Barbara Hauser nahm Marlene Partl vom Kulturbüro der Stadt Imst die Begrüßung vor. Neben Ehrenbürger und Alt-Bürgermeister Gerhard Reheis und Sponsorenvertreter Alexander Handle (Raiffeisenbank Oberland-Reutte) konnte sie bei einem vollen Haus auch zahlreiche Kunstinteressierte aus nah und fern begrüßen. Besonders gut vertreten waren auch die Künstler:innen und Kulturarbeiter:innen aus dem Oberen Gericht. 

Zur Ausstellung sprach die Kunsthistorikerin Dr. Sylvia Mader, die Christoph Mathoy als einen wichtigen Vertreter der Tiroler Gegenwartskunst bezeichnete. "Er setzt sich künstlerisch mit den Phänomenen der gegenwärtigen Digitalisierung auseinander. Was bewirkt diese weltweite Vernetzung bei den Nutzerinnen und Nutzern aus der Bevöllkerung. Diesen Fragen geht er nach, indem er den Pinsel zur Hand nimmt. Seine Werke kann man dem Realismus und den Hyperrealismus zuordnen, wobei hier die Grenzen fließend sind. Diese vielen Facetten, die Christoph Mathoy aus der Welt der Netzwerke und des Digitalen aufgreift, sind ungewohnt und andererseits ist es sein Alleinstellungsmerkmal in der Kunstszene. Als Dokumentarmaler wird er sicher in Zukunft noch viel  mehrgeschätzt werden, da er diese Umbruchperiode dokumentiert", betonte Mader.

Für die passende musikalische Umrahmung sorgten Mirko Schuler und Anna Schnegg. Für die Organisation zeigt sich das Kulturbüro der Stadt Imst verantwortlich.

Körper im Fokus

Der menschliche Körper mit all seinen Brüchen und Makeln, anders als heute auf Social Media präsentiert, steht oft im Fokus von Mathoys Kunst. Er hinterfragt bewusst die Illusionen, die Photoshop, Instagram und Co. heute kreieren und führt uns vor Augen, wie sich Normen und Ästhetik verschieben. Aber auch die Veränderung von Geschlechterrollen, die gesellschaftliche Neuaushandlung von Rollenbildern sowie Gender/Sex werden thematisiert. 

Mathoy stellt dem Betrachtenden seine ungeschönten, brutal ehrlichen Bilder bewusst ohne Erklärung, entgegen . Seine Bilder irritieren, bringen Verdrängtes an die Oberfläche, konfrontieren mit Dingen, die man sonst gern versteckt.

Selfie-Kultur

Ganz bewusst schafft Christoph Mathoy mit seinen Werken einen Widerspruch. Einerseits das Medium der Malerei, ein traditionelles Handwerk, das entsprechend Zeit für die Produktion braucht, ausgeführt von einem Spezialisten, auf der anderen Seite seine Motive. Selfies, die auf Social Media zu sehen sind, Schnappschüsse, die schnell mit dem Handy entstehen und schnell überall digital abrufbar sind. 

Über den Künstler

Christoph Mathoy wurde 1976 in Innsbruck geboren. Er hat Malerei an der Kunst Uni Linz bei Ursula Hübner studiert. Nach seinem Studium ist er nach Ried i.O. zurückgekehrt und arbeitet aktuell als freischaffender Künstler sowie Kulturarbeiter beim Kulturverein Sigmundsried. Mathoy malt hauptsächlich in Acryl auf Leinwand oder Holz/Span/MDF Platten. Weiters gibt es von ihm zahlreiche Arbeiten auf Papier mit Bleistift, Kohle, Kreide, Pastelkreiden etc. Der Mensch bzw. Körper steht stets im Mittelpunkt seiner Kunst.

Öffnungszeiten und Rahmenprogramm

Die Ausstellung "Ich und die Anderen“ von Christoph Mathoy ist in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann (Stadtplatz 11, 6460 Imst) von 24. Jänner bis 5. April 2025 zu sehen. Die Öffnungszeiten der Galerie sind von Donnerstag bis Samstag von 14 bis 18 Uhr (an Feiertagen geschlossen).

Am Freitag, 28. Februar 2024, um 20.00 Uhr findet in der Galerie ein Konzert mit „Die Wohngemeinschaft“ statt. Bei der Finissage am Samstag, 5. April 2025, von 14.00 bis 18.00 Uhr ist der Künstler anwesend.

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